Vom 22.6.18 – 24.6.18 tagte in Hünfeld bei Fulda die 6. Mitgliederversammlung der AG der deutschen Säkularinstitute, an denen 18 Gemeinschaften teilnahmen. Zu Gast war Pierre Langeron, Sekretär der Weltkonferenz der Säkularinstitute, der zunächst über die Aufgaben der C.M.I.S. und die Arbeit mit der Kongregation für das geweihte Leben in Rom sprach.
Aufschlussreich informierte er über den aktuellen Stand der Entwicklungen der Säkularinstitute in aller Welt, die das Ergebnis einer weltweiten Umfrage sind. Im
Mittelpunkt seiner Ausführungen stand das Dokument „Für jungen Wein neue Schläuche“, das am 6. Januar 2017 von der Kongregation für die Institute geweihten Lebens und für die Gesellschaften apostolischen Lebens veröffentlicht wurde (Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls Nr. 210 als PDF).
Pierre Langeron legte sehr eindrücklich dar, wodurch sich dieses Dokument von anderen unterscheide. Es sei in erster Linie kein Schreiben, das darauf abziele, vorzugeben, was die Säkularinstitute zu tun haben in einer Welt, in der sich Vieles verändert und wandelt. Es sei vielmehr eine Hilfestellung für die Institute des geweihten Lebens, um selbst verantwortungsvolle Entscheidungen treffen zu können.
Junger Wein gehöre in neue Schläuche. Für Papst Franziskus bedeutet das Benutzen neuer Schläuche, dass sich die geweihten Personen neu auf das Evangelium ausrichten, sich davon anrühren lassen und sich mit neuer Leidenschaft für das Evangelium in den Dienst des Reiches Gottes stellen.
Zwei zentrale Themen, die das Dokument als Herausforderungen hervorhebt, sind die Ausübung der Autorität und die Ausbildung der Mitglieder. Zum einen betonte Pierre Langeron, dass die Ausübung der Autorität als wahren Dienst verstanden werde, d.h. es gehe um das Subsidiaritätsprinzip.Nicht eine Person allein entscheide in den jeweiligen Instituten, sondern alle Mitglieder haben ihren Teil am Entscheidungsprozess. Zum anderen müsse die Ausbildung darauf angelegt sein, das Herz der jungen Menschen anzusprechen.
Eine Ausgewogenheit menschlicher und spiritueller Bildung sei daher von Nöten, um der Persönlichkeit eines jeden Einzelnen gerecht zu werden.
Der sehr ansprechende, lebendige Vortrag des kompetenten Gastreferenten war für die Anwesenden eine Bereicherung und Bestärkung, das Charisma einer jeden Gemeinschaft mit hoffnungsvollem Blick in die Zukunft zu leben.
Im Laufe der Tagung wurde der neue Druck des kleinen Heftes „Weihe und Säkularität“ an alle Mitglieder der deutschen Säkularinstitute verteilt. Darin enthalten sind das Schreiben vom 4.6.2017 des aktuellen Präfekten der Kongregation Joao Braz Kardinal de Aviz und das bedeutungsvolle ältere und noch immer aktuelle Dokument „Die Säkularinstitute“ vom 6.1.1984. Die Verbreitung dieser Texte ist wünschenswert, um diese Form des geweihten Lebens mehr bekanntzumachen.